Rund 2200 junge Schweizer Männer traten in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg trotz Verbot
in die Fremdenlegion ein um für die Kolonialmacht Frankreich fern von Europa in den Krieg zu
ziehen. Was sie dazu bewogen hat wie ihr Legionsalltag und wie das Leben nach der Heimkehr aus
Fremden Diensten aussah wird in diesem Buch eingehend thematisiert.Wer in die Welt dieser
modernen Söldner eintaucht stösst unweigerlich auf Armut und Unrecht in der Schweizer
Nachkriegsgesellschaft: auf Männer aus grösstenteils niedrigen sozialen Schichten aus
zerrütteten Familien mit geringer Ausbildung dafür mit viel Erfahrung in Anstalten oder als
Verdingkind mit einem aus «Armutsdelikten» bestehenden Vorstrafenregister oder auch mit
Beziehungsproblemen. All dies erschwerte ein Vorwärtskommen in der Schweiz und bewog diese
Männer zur Flucht in die Legion. Im rigiden militärischen Verband zu folgsamen Legionären
geformt sahen nicht wenige in der Fremdenlegion eine neue Lebenschance obwohl sie von
Frankreich für dessen Kolonialpolitik in Indochina und Nordafrika skrupellos instrumentalisiert
wurden. So werden sie auch zu Zeugen oder Tätern von Folter und Kriegsverbrechen.Die
schweizerische Militärjustiz produzierte zu den Fremdenlegionären umfangreiche Aktenbestände
aus denen der Autor - nebst mündlichen Quellen und Memoirenliteratur - schöpfen konnte.
Entstanden ist eine Kollektivbiografie mit zahlreichen Fallbeispielen die ein anschauliches
und differenziertes Bild der Schweizer Fremdenlegionäre vermitteln.