Seit gut 25 Jahren kehren Wölfe in die Schweiz zurück und breiten sich hier immer mehr aus.
Diese Rückkehr gilt einerseits als ökologische Erfolgsgeschichte andererseits als Bedrohung
alpiner Wirtschaft und Kultur. Entsprechend löst sie intensive Konflikte zwischen
Landwirtschaft und Umweltschutz aus. Wölfe bringen jedoch auch ganz grundsätzlich
Mensch-Umwelt-Relationen in Bewegung und führen dazu dass gesellschaftliche Ordnungen und
Zukunftsszenarien neu ausgehandelt werden.Welche Rolle spielt heute Natur in der Schweiz? Wie
kann oder soll sich eine Gesellschaft zu Natur in Beziehung setzen und wie wird dies
verhandelt? Wölfe und andere nichtmenschliche Agierende sind mit einer Handlungs- und Wirkmacht
ausgestattet die solche Auseinandersetzungen entscheidend mitprägt. Indem Wölfe geografische
administrative und konzeptuelle Grenzen beispielsweise diejenige zwischen Wildnis und
Kulturlandschaft überschreiten zwingen sie uns als Gesellschaft diese Grenzen neu zu denken
sie zu verstärken zu versetzen oder gar aufzuheben. Mit einem ethnografischen Ansatz
untersucht der Autor das Wolfsmanagement in der Schweiz indem er die Stimmen- und
Perspektivenvielfalt sowie die Heterogenität Komplexität und Dynamik dieses Feldes aufzeigt.