In den Schwanksammlungen der frühen Neuzeit erhalten ökonomische Dimensionen ein neues Gewicht.
Verhandelt werden nicht die größeren Entwicklungen der Geldwirtschaft und der
Handelsgesellschaften sondern pointenreiche Prozesse des Tauschens und Schenkens je neue
Kombinationen ökonomischen kulturellen und sozialen Kapitals.In den Blick kommen Situationen
in denen sich das Grundsätzliche menschlichen ökonomischen Handelns an individuellen spontanen
kleinformatigen Tauschaktionen zeigt die oft mit List und Täuschung einhergehen und auf dem
Gebrauch der Sprache dem Einsatz des Wortes und den Möglichkeiten des Erzählens beruhen.
Besonders deutlich wird dies an Jörg Wickrams zuerst 1555 erschienenem Rollwagenbüchlein das
sich geradezu als Entdeckung eines ökonomischen Erzählens in der deutschen Literatur der frühen
Neuzeit erweist.