Nach der Annahme des Frauenstimmrechts 1971 bildeten die Frauen im Parlament eine kleine
Minderheit. Die Grundlagen für die Gleichberechtigung in Verfassung und Gesetzen zu schaffen
namentlich auch im neuen Eherecht von 1988 war gemeinsames Anliegen und eine grosse
Herausforderung. Die Aufnahme der Politikerinnen durch die Kollegen gestaltete sich schwierig
wo Macht geteilt werden sollte. Am eindrücklichsten sichtbar wurde der Machtpoker bei der Wahl
der Bundesrätinnen von denen fünf aus dem Parlament stammten. In den vergangenen fünfzig
Jahren erzielten die Parlamentarierinnen dank unermüdlichem Engagement Erfolge in wichtigen
gleichstellungspolitischen Dossiers. Die Autorin untersucht die weibliche Zusammensetzung des
National- und Ständerats in den dreizehn Legislaturen von 1971 bis 2019. Sie geht der Frage
nach inwiefern sich das Kollektiv in Bezug auf Alter Familienstand soziale und geografische
Herkunft sowie Bildung verändert hat. Ebenso interessieren die politischen Lebensläufe das
Verhältnis zur eigenen Partei und die weiblichen Netzwerke.