Der Zürcher Universalgelehrte Naturforscher und Arzt Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733) ist
hierzulande nahezu vergessen. Die vorliegende Biografie erscheint anlässlich seines 350.
Geburtstags. Anhand hunderter handschriftlicher und gedruckter Texte des 17. und 18.
Jahrhunderts skizziert und würdigt dieses Buch sein Leben und Werk. Scheuchzer machte sich vor
allem um die Erforschung der Alpen verdient was sich in zahlreichen Publikationen und in
einer frühen Schweizer Karte niedergeschlagen hat. Er setzte sich für die Beantwortung
verschiedenster Fragestellungen aus Botanik Geologie Geschichte Glaziologie Mineralogie
Paläontologie und Zoologie ein und war der erste Schweizer der barometrische Höhenmessungen
vornahm und ein meteorologisches Netzwerk aufzubauen suchte. Aufgrund seiner Ausbildung an
fortschrittlichen Universitäten in Deutschland und Holland sowie seiner Mitgliedschaft in
verschiedenen europäischen wissenschaftlichen Gesellschaften gelang es ihm als Frühaufklärer
das wissenschaftliche Niveau in seiner Heimatstadt anzuheben - obschon ihm als Vertreter des
kopernikanischen Weltbilds oft ein harscher Wind seitens der orthodoxen Theologen
entgegenblies. Auch seine Deutung der Fossilien die er nicht mehr als Naturspiele sondern als
Relikte ehemaliger Lebewesen betrachtete sowie sein vierbändiger naturwissenschaftlicher
Kommentar zur Bibel (Physica sacra) liessen ihn über die Grenzen der Eidgenossenschaft hinaus
bekannt werden.