Am Vorabend der Aufklärung durchbricht ein Krieg in der Eidgenossenschaft bei den Siegern deren
religiös motivierte Theaterfeindlichkeit. In Zürich und Bern entstehen vier Theaterstücke. Zwei
davon werden mehrfach aufgeführt und handschriftlich verbreitet. In dieser Ausgabe liegen nun
zum ersten Mal alle vier Dramen in gedruckter Form vor. Der Toggenburgerkrieg führt 1712 in der
Eidgenossenschaft zu einer politischen und kulturellen Wende. Die reformierten Stände siegen
über die katholische Innerschweiz und gelangen dadurch zur Vorherrschaft in der Schweiz des 18.
Jahrhunderts. Noch im Kriegsjahr wird in Zürich und Bern je ein Kriegsdrama aufgeführt. Jedes
reflektiert auf seine Weise das Kriegsgeschehen beleuchtet Sieg und Niederlage und beschwört
eine neue Ordnung von Einigkeit und Frieden. Die insgesamt vier Dramen zum Toggenburgerkrieg
wurden nicht gedruckt und sind deshalb nur handschriftlich überliefert. So sind sie in der
Literaturgeschichtsschreibung der Schweiz bisher kaum beachtet worden. Die grosse Zahl von
Abschriften macht aber deutlich wie wichtig diese Theaterstücke für ihre Zeit waren und es
noch für das heutige Verständnis der literarischen Entwicklung in Zürich und Bern im 18.
Jahrhundert sind. Die vorliegende Edition macht sie der Forschung wie auch einem literatur- und
kulturhistorisch interessierten Publikum zugänglich.