Finanzieren und Koordinieren waren Aufgaben im Sozialwesen und eine erste Antwort auf die
öffentliche Kritik an fehlender Aufsicht Regulierung und Fachlichkeit. Mit diesen Aufgaben
wurde der Dachverband Landeskonferenz für soziale Arbeit in den 1930er-Jahren gegründet. Mit
ihrer gesamtschweizerischen und transnationalen Tätigkeit eröffnet die zentrale
Koordinationsstelle den Blick auf die sich wandelnden Strategien und Akteurskonstellationen in
der Praxis der Sozialstaatlichkeit bis hinein in die Umstrukturierungen der 1990er-Jahre.Auf
der Ebene konkreter Institutionen zeigt sich der Wandel in einer segmentierten
Professionalisierung unter anderem im Feld der Heimerziehung und in den Schulen für Soziale
Arbeit. Hier lässt sich die Durchsetzungsmacht von Qualitätsstandards in ihrer Abhängigkeit von
Bundessubventionen feststellen. Einige Bereiche wurden dadurch in ihrem sozialstaatlichen
Ausbau gefördert während andere zunächst davon ausgeschlossen blieben. Der vorliegende Band
erschliesst neues Wissen zu Arrangements Finanzierungsmodellen und komplexen Mischformen
zwischen privaten und staatlichen Akteuren. Er ergänzt regionale Forschungszugänge zum privat
organisierten Fürsorgewesen und macht diese erstmals unter einer gesamtschweizerischen
verschiedene Fürsorgebereiche und Ebenen einbeziehenden sowie transnationalen Perspektive
diskutierbar.