In einer amerikanischen Vorstadtsiedlung schlägt ein Meteorit ein und alles wird anders. Ganz
anders. Auf dem Rücken des Schrottbastlers Rockabilly entfaltet ein Pin-up-Tattoo einen eigenen
mörderischen Willen. Während die fünfzehnjährige Nachbarin Suicide Girl die am liebsten selbst
ein Pin-up-Tattoo wäre Rockabilly heimlich-seufzend beim Schaufeln zuschaut schwillt eine
ihrer Brüste ohne jeden nachvollziehbaren Grund an. Milch tropft aus der Brustwarze. Eine
Milchpumpe muss her. Oder Zigaretten. Zur gleichen Zeit dreht ein Riesenbaby Runden um den
Block um sich seine Zwangsgedanken zu vertreiben. Der Einzige der an diesem Abend noch einen
halbwegs klaren Kopf behält ist Bones der Hund der nach dem Einschlag des Meteoriten
plötzlich in menschlicher Sprache denkt. Mit seinem Nachtstück Rockabilly zeichnet Mike Wilson
eine melancholische Groteske der amerikanischen Peripherie eine Dystopie der Pop-Kultur in
der das einzig mögliche Nachtleben zwischen den Regalen von Wal-Mart stattfindet. Wie kaum ein
anderer versteht Wilson es den Genreroman und die Trash-Ästhetik mit einer ebenso
intelligenten wie subtilen Reflexion über Körper Körperdarstellung und Sprache zu durchweben -
und nebenher noch eine Poetik der Tätowierung zu liefern.