Im letzten Jahrzehnt rückte die Bedeutung von Emotionen und Affekten in gesellschaftlichen
Dynamiken und Machtverhältnissen verstärkt in den Fokus des wissenschaftlichen und
künstlerischen Interesses. Quer durch die Disziplinen wird die oppositionelle Trennung zwischen
Vernunft und Gefühl torpediert und die zentrale Bedeutung von Emotionen und affektiven
Atmosphären für die persönliche Urteils- und Entscheidungsfindung sowie den Bereich des
Politischen hervorgehoben in dem immer wieder die Konditionen des Zusammenlebens verhandelt
werden. Die vorliegende Publikation versteht sich als vertiefender Beitrag zu diesen Diskursen
und beleuchtet insbesondere künstlerische Position die u.a. in Dialog mit philosophischen
gendertheoretischen oder neuro- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen gebracht werden. Die
ambivalenten politischen Dimensionen von Angst Hoffnung und Mitgefühl sind dabei ebenso Thema
wie die Beziehung von Affekt und Gewohnheit oder die Macht (medien)technischer
Affizierungsprozesse. Der Band ist Ergebnis des sechsten Jahresprogramms des cx centrum für
interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden Künste München. Mit Beiträgen von Ben
Anderson Marie-Luise Angerer Jace Clayton Keren Cytter Antonio Damasio Cécile B. Evans
Karianne Fogelberg Deborah Gould Susanna Hertrich Eva Illouz Serhat Karakayali Marietta
Kesting Carolyn Pedwell und Susanne Witzgall.