Das humanistische Konzept des Menschen [Man] mit seinem Ideal des weißen westlichen Mannes als
universalem Repräsentanten des Menschlichen [Human] steht in der Kritik. Die jamaikanische
Autorin und Philosophin Sylvia Wynter auf deren Formulierung »Towards Human after Man« sich
der Titel dieses Buches bezieht plädiert bereits seit mehreren Jahrzehnten für eine
dekoloniale Konzeption des Menschen die sich von seinen westlich normierten und rassifizierten
Konfigurationen entkoppelt. Aktuelle neomaterialistische posthumanistische oder ökologische
Diskurse sehen insbesondere im Klimawandel dem voranschreitenden Artensterben und einer immer
engeren Verschmelzung von Lebendigem und Technischem sowie den damit verbundenen
kapitalistischen Ausbeutungsmechanismen den zwingenden Anlass für ein Neudenken des
Menschlichen. Das Buch setzt diese verschiedenen Ansätze in Bezug zueinander und bringt sie in
Dialog mit künstlerischen Positionen die in radikaler und teils höchst spekulativer Art und
Weise alternative Formen des Humanum entwerfen. Human after Man ist Ergebnis des siebten
Jahresprogramms des cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden
Künste München.