Der Band versammelt größtenteils zum ersten Mal in deutscher Sprache bislang kaum
erschlossene Schriften Simone Weils der dreißiger und frühen vierziger Jahre - am Vorabend des
zweiten Weltkriegs vor dem Hintergrund von Weltwirtschaftskrise Volksfront und spanischem
Bürgerkrieg und zuletzt zu Kriegszeiten im besetzten Frankreich und in ihrer Aktivität für die
Résistance. In ihren Analysen seziert Simone Weil die Mechanismen der Macht die Formen der
Gewalt und die Verführungskraft der Ideologie und überrascht etwa durch eine Lektüre der Ilias
die den Trojanischen Krieg als Archetyp moderner Kriegsführung und kollektiver Verblendung
erkennt. In gnadenloser Klarheit zeichnen die Essays nicht nur das hellsichtige Szenario des
drohenden Terrors sondern zugleich das Porträt einer wachsamen Zeitzeugin und kontroversen
Denkerin die ihr Leben dem politischen Kampf und dem pazifistischen Widerstand gegen die
Barbarei gewidmet hat.