In Die Heilige Krankheit erzählt David B. seine Familiengeschichte die durch die Epilepsie
seines Bruders geprägt wurde. Die verzweifelte Suche seiner Eltern nach einer Heilmethode für
ihren Sohn führt die Familie zum Facharzt zum Guru zum Scharlatan zur makrobiotischen
Kommune zu einer Sekte nach Lourdes. In dieser Kindheit zwischen Heerscharen von Ärzt*innen
und den Dämonen der Krankheit flüchtet sich der junge David B. in eine von sonderbaren
Gestalten bewohnte und von Gewalt geprägte Fantasiewelt. David B.s Erzählung und seine dichten
schwarzweiss Kompositionen suchen bis heute ihresgleichen. Dieses Buch erwischt uns auch 25
Jahre nach seiner Erstveröff entlichung wie ein präziser Hieb in die Magengrube und verschlägt
uns den Atem. Nach der Lektüre ist klar: David B. seine Eltern und seine Schwester sind in
doppeltem Sinne Überlebende.