An der Wurzel des modernen Denkens liegt die Frage nach der Beschränkung der universalistischen
Ansprüche der menschlichen Vernunft. Seit Kant wacht ein universelles »transzendental«
genanntes Subjekt über die Notwendigkeit der Naturgesetze und weist die Kontingenz der
empirischen Erfahrung zu. Quentin Meillassoux entwickelt in diesem seinem ersten Buch ein
anderes Verständnis der Kritik das grundlegend verschieden ist von der Lesart mit der die
Moderne sich ausgehend von Kant zufriedengibt. Er weist nach dass nur eines absolut notwendig
ist nämlich die Kontingenz der Naturgesetze selbst. Diese ganz neuartige Verknüpfung der
einander entgegengesetzten Modalitäten - Notwendigkeit und Kontingenz - versetzt das Denken in
einen Bezug zur Welt an dem sowohl die klassische Metaphysik als auch die »kritische« Trennung
von Empirischem und Transzendentalem zerbrechen.