Patrick Devilles mit dem PRIX JOSEPH KESSEL ausgezeichneter Roman 'Fenua' ist pure
sinnestrunkene Magie. Wir lesen und entledigen uns aller profanen Kleingeistereien als wären
es lästige Kleidungsstücke um wenigstens einmal im Leben zu träumen: Von der Südsee von einem
Paradies das zu zerstören durch Atomversuche und überbordenden Tourismus nur dem Menschen in
den Sinn kommen kann. Alle waren sie unterwegs nach Polynesien Herman Melville Louis
Stevenson Jack London Pierre Loti Victor Segalen und allen voran Paul Gauguin der auf dem
Weg dorthin an seine Frau Mette schrieb: »Dort auf Tahiti könnte ich in der Stille der schönen
tropischen Nächte den sanft rauschenden Klängen in meinem Innern lauschen den Regungen meines
Herzens folgen die sich in inniger Harmonie mit den geheimnisvollen Wesen meiner Umgebung
befinden. Endlich frei ohne Sorgen um das Geld würde ich alsdann lieben singen und sterben.«
Wie nebenbei erfahren wir dass George Simenon sich in Friedrich Murnaus Villa in Punaauia
eingemietet hat und dort zu zwei Romanen inspirieren ließ. Dass Frank Lloyds Meuterei auf der
Bounty mit Clark Gable die Tiki-Kultur und den polynesischen Traum wieder in Mode brachte ...
Unglaubliche Geschichten verblüffende Zusammenhänge bei Patrick Deville wird die Koinzidenz
zum Motor eines romanesken Erzählens das Rimbauds Vision von einer »nützlichen Poesie« in die
Tat umsetzt.