Ob und unter welchen Umständen der assistierte Suizid über die rechtliche Seite hinaus auch
ethisch legitim ist wird kontrovers debattiert. Es geht um Grundthemen der Freiheit der
Selbst- bestimmung der Würde der Lebensqualität und der Moral. Auf gesellschaftlicher Ebene
besteht einerseits die Sorge dass es einen mit der Alterung zunehmenden Druck in Richtung
einer Verkürzung fragilen Lebens gibt andererseits wird Kritik daran geäussert dass
Autoritäten den Zugang zu dem Sterbemittel beschränken.Kern des Buches sind vierzig Gespräche
mit Personen die über ihren jeweiligen Entscheidungsfindungsprozess im Zusammenhang mit der
Option eines assistierten Suizids berichtet haben. Darin kamen auch die sie dabei leitenden
Werte zur Sprache. Über das Lebens- ende gut informiert und vorurteilsfrei kommunizieren zu
können hat sich als dringende Priorität herauskristallisiert. Betroffene wünschen sich dass
Fachpersonen ihnen egalitär begegnen und sie bei Fragen von lebensbedrohlicher Erkrankung
kognitiven Einbussen Lang- zeitpflege oder Lebensmüdigkeit so unterstützen dass ihre Werte
und Bedürfnisse im Zentrum stehen. Das bedeutet dass Berufsethik sich von autoritären Rollen
verabschieden und den Individuen zu- wenden sollte.