Film ist ein farbiges Medium und eine bunte Kunstform. Und dies seit Beginn der Kinematografie
am Ende des 19. Jahrhunderts. Im Laufe der Filmgeschichte wurden mehr als 230 Farbfilmverfahren
entwickelt nicht wenige in enger Verflechtung mit der Fotografie. So institutionalisierten
beide Medien zahlreiche Techniken wie die Hand- und Schablonenkolorierung und schliesslich auch
das Druck- und Rasterverfahren. Neben dieser grundlegenden Verbindung der technischen
Farbsysteme sind zwischen Film und Fotografie intermediale Austauschprozesse von
Farbattribution und -ästhetik zu beobachten und zwar in beide Richtungen. Color Mania
belichtet neben Aspekten des Materials Farbe in Fotografie und Film gerade auch die Beziehung
historischer Filmfarben zur heutigen Fotografie. Arbeiten von zeitgenössischen FotografInnen
und Kunstschaffenden (Dunja Evers Raphael Hefti Alexandra Navratil u.a.) die sich mit
technischen und kulturtheoretischen Aspekten des Materials Farbe beschäftigen vergegenwärtigen
die Bezüge zusätzlich. Ästhetische und technische Parallelen stehen im Fokus von thematischen
Clustern zu denen Mode und Identität Abstraktion und Experiment Politik Exotik und Reise
gehören.Einführenden Leitartikeln zu Farbe Technik und Materialität in Film und Fotografie
folgen eine Reihe kurzer Essays über spezifische Aspekte der einzelnen Ausstellungscluster und
ein Interview das sich mit der technischen und naturwissenschaftlichen Seite der Erforschung
und Restaurierung Digitalisierung von historischen Filmfarbsystemen beschäftigt. Ein
umfangreicher Abbildungsteil illustriert die Texte und Farbsysteme und führt die ästhetische
Erfahrung der verschiedenen Verfahren und Exponate in Buchform weiter.