«Von einem Krieg weiss man immer nur wie er anfängt» meinte Charles de Gaulle einmal. Ignaz
Miller konzentriertsich darauf das Ende des Grossen Kriegs zu erklären. Eine seiner Thesen
lautet: Das parlamentarisch-demokratischeSystem wie es etwa Frankreich und England kannten
war dem Kaiserreich in dieser Krisenzeit überlegen. Als Opferseiner eigenen Propaganda war
Deutschland in den Krieg gezogen und als solches beendete es den Krieg: Das Angebotder
Alliierten zum ersehnten Waffenstillstand ersparte dem Reich die Kapitulation. Keine vier
Wochen später begrüsste jedoch der nachmalige Reichspräsident Friedrich Ebert die paradierenden
Truppen mit den Worten «Unbesiegtim Felde!» Ignaz Miller dekonstruiert auf anschauliche Weise
verschiedene Mythen die seit 1918 aufgebautwurden und noch heute zirkulieren.