Während seiner 25jährigen Amtszeit von 1934 bis 1959 initiierte Philipp Etter die
Kulturstiftung Pro Helvetia setzte sich für Rätoromanisch als vierte Landessprache ein
stützte den Ausbau der ETH und legte wichtige Grundsteine für die Einführung der Sozialwerke
AHV und IV. Haften geblieben ist aber auch das umstrittene Bild eines autoritären
katholischkonservativen Staatsmanns in den 1930erJahren und der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Die Urteile über Etter bewegten sich bis anhin von Pseudo-Mussolini über uneingestandener
Antisemit Freisinnigen- und Sozialistenfresser bis hin zum patriotischen Unschweizer. Philipp
Etters privater Nachlass bis 2014 unter Verschluss hat bisher unbekannte Seiten dieser
Persönlichkeit ans Licht gebracht. Der Historiker Thomas Zaugg hat die Briefe persönlichen
Aufzeichnungen und Erinnerungsschriften ausgewertet. Er verortet Etter in seiner Zeit und
seinem Milieu - unvoreingenommen und differenziert.