Unverlangt eingesandte Manuskripte gehören zu den Plagen des Verlagsalltags. Doch dann passiert
plötzlich das Wunder: Man öffnet eine Einsendung und merkt nach wenigen Worten: Literatur
wirkliche Literatur! Formbewusstsein genaue Verdichtung der Empfindungen ein Heraustreten aus
der Beengtheit des Ich Ahnungen und Erfahrungen. So ist es uns bei den Gedichten von Elena
Mpei gegangen und ohne über die Autorin etwas gewusst zu haben stand gleich fest: Das bringen
wir heraus. Es ist ein Debut von 32 Gedichten mit breit gefächerten Themen: Mediterrane
Reiseerlebnisse und nördliche Reflexionen Erinnerungen «aus einer handschriftlichen Zeit» und
ein Mitteilungsstakkato aus «Social Media»-Kanälen. Es geht um das Verschwinden eines kleinen
Quartierladens in Athen und die Invasion großer Windkraftanlagen auf Inseln der Ägäis da ist
eine Kaskade von Vielleicht-Erwägungen vor den Perspektiven eines jugendlichen Lebens oder
jenes Erlebnis am Morgen eines «unverbindlichen Frühlings» in Berlin «als dir die Zeit über
den Weg lief». Und da ist das große «Manifest der Feuer gewächse» gegen die Verwüstungen des
Betonzeitalters. Unbedingt lesen!