Was entsteht wenn sich ein Ku¿nstler der deutschen Sprache verschreibt auf die tägliche Dosis
Lesestoff mit selbst gepanschten Wörtern reagiert und diese in einem Blog publiziert? Nach
zwanzig Jahren Arbeit legen René Gisler und seine zahlreichen Co-Autorinnen und Co-Autoren nun
ein geballtes Sprachkunstwerk vor das seinesgleichen sucht. Mit dem "Thesaurus rex" wird die
umfangreichste je gedruckte Enzyklopädie an Worterfindungen Wirklichkeit. Bei den mehr als
16'000 Einträgen geht es aber nicht darum herauszufinden was mit dem Alphabet klanglich oder
experimentell nun noch so anzustellen wäre so wie es etwa Dadaisten oder Vertreter der
Lautpoesie praktiziert hatten. Vielmehr orientieren sich die Wortschöpfungen am ganz normalen
Wortschatz. Koseworte werden erweitert zu "Narkoseworte" Information und Ration fusionieren
zur "Informration" und mal fällt auch ein Buchstabe weg und die Wirklichkeit wird als
"Wirkichkeit" entlarvt. Die schiere Menge an Wortneuschöpfungen suggeriert Ernsthaftigkeit und
Seriosität. Ein Versprechen das die Herausgeberinnen und Herausgeber aber glu¿cklicherweise
nicht einlösen - denn die Bleiwu¿ste lebt.