Safari von Laurence Boissier führt uns nicht auf eine Fotojagd nach seltenen Exemplaren des
afrikanischen Grosswilds sondern mitten in den Alltag der Schweiz und ihres Wohnorts Genf. Und
da stöbert sie Menschen Tiere und gar Dinge auf die sich ganz menschlich verhalten und uns in
ihrem kauzigen Eigensinn verdreht und zugleich vertraut vorkommen. Ob die Geschichten nun von
einer Safari-Jägerin in Genf einem Riesenpanda in China einem Wassertropfen vom Gotthard oder
immer wieder von einem Ich handeln das an die Autorin erinnert ohne mit ihr identisch zu
sein: Der trockene Humor des Buches wirkt um so durchschlagender auf uns als er ganz
unaufdringlich daherkommt.Verfasst hat die Autorin die Texte für ihre Auftritte mit der
Autorengruppe Bern ist überall der sie seit 2011 angehört. Sie hat deren Darbietungen nicht
nur durch die französische Sprache bereichert sondern auch durch einen eigentümlichen Blick
auf die Welt in dem (scheinbare) Naivität sich verbindet mit einem ausgeprägten Sinn für
komische Absurditäten. Eine Mischung die in der Übersetzung von Daniel Rothenbühler auch auf
Berndeutsch bestens zur Geltung kommt.