Im September 1965 erschien in der Kulturzeitschrift neutralität ein Text von Max Frisch mit dem
Titel Unbewältigte schweizerische Vergangenheit?. Frisch fragte inwieweit die schweizerische
Vergangenheit von 1933-1945 Eingang in die Schweizer Literatur gefunden hatte. Der Beitrag
wurde 1966 in der Weltwoche erneut abgedruckt und bildete den Auftakt zu einer Debatte in die
sich Frischs Schriftstellerkollegen Otto F. Walter Jean Rudolf von Salis Peter Bichsel Adolf
Muschg und Walter Matthias Diggelmann einschalteten. In ihren Beiträgen fragten sie nach den
Grenzen der heimatlichen Literatur dem Bezugsraum ihres eigenen Schreibens und der politischen
Rolle des Schriftstellers. Der vorliegende Band zeichnet die historische Debatte nach und
verlängert ihre Fragen in die Gegenwart. Mit Ruth Schweikert und Julia Weber antworten ihnen
zwei literarische Stimmen die sich kritisch mit der Schweiz auseinandersetzen.