Erstmals wird der in mehr als 40-jähriger Tätigkeit erarbeitete Erfahrungsschatz des Professors
und Restaurators Oskar Emmenegger zu historischen Verputztechniken - entstanden in über 9000
Jahren Bautätigkeit - zusammengefasst und systematisch aufgearbeitet und so einem breiten
Publikum von Handwerkern Lehrenden und Planenden für deren tägliche Arbeit zugänglich gemacht.
Der leider rasch voranschreitenden Zerstörung oft nicht erkannter älterer Verputze soll durch
die spezifische Informationszusammenstellung der Publikation und die reich bebilderte
Beispielsammlung Einhalt geboten werden. Zu diesem Zweck ist das Buch in drei Teile gegliedert:
Im ersten Teil der Publikation führen Beiträge von Fachautoren in das Thema ein. Was sind die
in der jeweiligen Zeit gültigen material-technologischen Voraussetzungen und wo liegen die
heutigen Möglichkeiten und Grenzen der naturwissenschaftlichen Forschung an originalen
Mörtelproben? Im zweiten Teil zeigt Oskar Emmenegger den Wandel der Putztechniken anhand der
Zusammenhänge mit der Entwicklung der Architektursprache. Er zeigt dabei auf dass sich die
Funktion des Putzes massgeblich verändert hat. War er ursprünglich reiner Anstrichträger (d.h.
Untergrund für Malereien) so kommt ihm im Laufe der Zeit zusehends auch eine eigenständige
Gestaltungs- und Schutzfunktion hinzu. Im dritten Teil erläutert der Autor an circa 120
Beispielen die historischen Verputzarten und deren Applikationstechniken thematisch geordnet
detailliert in Wort und Bild.