Das Einfamilienhaus ist eine der beliebtesten privaten Wohnform in Mitteleuropa. Entstanden als
Arbeiterhaus im 19. Jahrhundert erlebte der Neubau privater Wohnhäuser für die Kleinfamilie
ihren ersten Höhepunkt in den 1970er-Jahren. Bauwirtschaft Landbesitzer und Gemeinden
profitierten zunächst vom privaten Bauboom wobei Raumplanungsauflagen oftmals unterlaufen
wurden. Heute sehen wir die Konsequenzen: Agglomerationen sind zersiedelt durch
Einfamilienhausquartiere mit geringer Dichte. Die Kosten für Bau und Erhalt der Infrastrukturen
belasten die Gemeinden. Hinzu kommt dass viele Hausbesitzer der «Babyboomer»-Zeit heute alt
und nicht mehr in der Lage sind Haus und Garten zu führen sodass mit ihrem Wegzug auch
Leerstände entstehen. Diese Publikation arbeitet das Wissen zur Entwicklung des
Einfamilienhauses chronologisch auf. Gleichzeitig stellt sie mögliche Szenarien zum Umgang mit
bestehenden Einfamilienhausgebieten vor und legt die Basis für ein breites Verständnis und für
eine reflektierte Diskussion um die Entwicklungen des Haustyps und der bestehenden
EFH-Quartiere. Klar aufgebaute Kapitel führen von den gesellschaftlich-geschichtlichen
Hintergründen über den Siegeszug des Haustyps in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis
hin zur heutigen Situation. Darüber hinaus werden Nutzungsstrategien aufgezeigt um in die
Jahre gekommene Quartiere zu erhalten zu sanieren massvoll zu verdichten und damit wieder zu
beleben.