Mit der Industrialisierung der Verstädterung und der Entwicklung von Mobilität und Tourismus
veränderte sich die Gesellschaft in der Schweiz ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis
zum Ersten Weltkrieg von Grund auf. Auch die Landschaft wandelte sich: Durch die Intensivierung
der Landwirtschaft die Verstaatlichung und den Schutz des Waldes veränderten sich ihre
Struktur und ihr Erscheinungsbild.Die «schöne Schweizer Landschaft» entsprach nicht mehr dem
unberührten Ideal des 18. Jahrhunderts. Doch die Sehnsucht nach jenem idyllischen Anblick
verband sich nun mit dem Wunsch nach Realismus und Modernität. Im künstlerischen Schaffen
zählten zwar weiterhin die älteren Vorbilder wie die holländischen Veduten aus dem 17.
Jahrhundert sowie die Strömungen die von den grossen europäischen Zentren wie Paris und
München ausgingen. Doch nie zuvor waren die Freundschaften und der kulturelle Austausch
zwischen den Schweizer Malern so wichtig wie damals. Beispiele dafür sind die Ausbildung des
Berners Ferdinand Hodler bei Barthélemy Menn in Genf oder der Aufenthalt des Baslers Arnold
Böcklin im Atelier von Gottfried Steffan in München. Die Ausstellung bringt die Werke dieser
Künstler in einen Dialog. Damit bietet sie eine rare Gelegenheit die regionale Grenzen
überschreitenden Beziehungen zwischen den Künstlern zu erfassen und deren Landschaften mit
einem neuen Blick und Bewusstsein zu betrachten. Mit Werken von Cuno Amiet Edoardo Berta
Arnold Böcklin Alexandre Calame Gustave Castan François Diday Hans Emmenegger Filippo
Franzoni Otto Frölicher Jacques-Elie-Abraham Hermanjat Ferdinand Hodler Barthélemy Menn
Alexandre Perrier Luigi Rossi Giovanni Segantini Johann Gottfried Steffan Félix Vallotton
Robert Zünd und weiteren Künstlern.