Eine Schweizer Zeitschrift setzte einmal als wohl kürzeste mögliche Schlagzeile zwei Worte:
«Das Unikum». Der Artikel handelte von Edgar Oehlers Leben. Als Politiker im Nationalrat für
die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) seines Heimatkantons St. Gallen. Als Chefredaktor
der Tageszeitung Die Ostschweiz ebenfalls in St. Gallen. Und als Unternehmer bei der Arbonia
Forster in Arbon und der Hartchrom in Steinach die heute Surface Technologies International
(STI) heisst. Schon diese rudimentäre Auflistung zeigt: Die Qualifizierung als Unikum ist
keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Kein zweites Beispiel existiert hierzulande in dem ein
Einzelner zwei Dutzend Jahre in der grossen Kammer in Bern politisiert und über ein Dutzend
Jahre eine Tageszeitung leitet sowie 35 Jahre lang als Unternehmer aktiv ist. All das tat Edgar
Oehler stets in Verbindung mit seinen familiären Ostschweizer Wurzeln. Und er tat es keineswegs
leise sondern mit seinem eigenwilligen Rheintaler Kopf.So wird nun erstmals das Leben dieses
streitbaren und facettenreichen Ostschweizers erzählt. Es ist die Geschichte vom Sohn eines
Malermeisters und einer Bäckerstochter aus dem sankt-gallischen Weindorf Balgach. Arbeitssame
Menschen sind die Oehlers immer gewesen. Mussten sie auch sein. Die Mutter ist eine aus der
Familie Eschenmoser die noch heute die Bäckerei Eschenmoser betreibt - sie ist eines von zehn
Geschwistern gewesen und hat neben Edgar Oehler noch sechs Mädchen zur Welt gebracht. Der Kampf
ums Überleben ist in dieser Familie alltäglich gewesen. Wie bei so vielen im Rheintal in den
Zwischen- und Nachkriegsjahren. Auch davon handelt dieses Buch.