Die Stadt St. Gallen erlebte zwischen 1850 und 1920 eine Blütezeit. Der Aufschwung war der
Stickerei zu verdanken und fiel zusammen mit der Jugendstilbewegung die sichtbare Spuren
hinterliess. Kaum ein Gebäude das um 1900 errichtet wurde weist nicht irgendwelche Bauplastik
an seiner Fassade auf. Der Wille zur Repräsentation sorgte dafür dass sich die Bauherrschaften
bei der Ausschmückung gegenseitig überboten. Meist befinden sich diese figuralen und
ornamentalen Details in den oberen Geschossen oder Dachetagen und fallen erst bei genauer
Betrachtung auf. Häufig sind es symbolhafte Darstellungen wie beim Broderbrunnen oder
Anspielungen auf die Herkunft der Kolonialwaren wie beim Haus zur Waage deren Bedeutung sich
nicht immer erschliesst.Diesen architektonischen Erzählelementen geht der Kalender St. Galler
Objekte auf den Grund. In einschlägigen Kurztexten erklärt Historiker Daniel Studer was es mit
den Skulpturen auf den Gross- und Nahaufnahmen auf sich hat. 2024 ist die erste Ausgabe dieser
neuen Kalenderreihe.