In der Arbeit werden vier Werke aus der frühen Schaffensperiode Gutzkows von 1832-1845
untersucht. Die erzähltheoretische Analyse der einzelnen Werke basiert auf dem Zürcher
Beschreibungsmodell. Die eingesetzten Erzählmittel Gutzkows werden über den subjektiven
Lesereindruck hinaus nach erzähltheoretischen Kategorien quantitativ separiert erfasst und
graphisch dargestellt. Jede Graphik wird kommentiert nach den ermittelten Quantitäten der
Erzählmittel und ihrer Bedeutung für die Interpretation der Struktureinheit und zur Bestimmung
des historischen Entwicklungsstandes der eingesetzten Erzählmittel. Untersucht werden die Werke
Briefe eines Narren an eine Närrin Seraphine Blasedow und seine Söhne und Die Selbsttaufe.
Der unbestimmte Rang Gutzkows in der Literaturgeschichte bis heute wurde durch das Forum
Vormärz (Berlin 2000) durchbrochen. Dadurch eröffnete sich ein Betätigungsfeld für die
erzähltheoretische Analyse nicht mehr verlegter Ausgaben mit dem Schwerpunkt formaler Aspekt
mit inhaltlicher Analyse vor dem historischen Hintergrund des Vormärz. Gutzkows kritische
Zeitsicht als Journalist und Schriftsteller hatte Einfluss auf seine Erzählweise die Struktur
der Texte und die Setzung der Schwerpunkte. In seinen journalistischen Beiträgen die im Roman
weiterverarbeitet werden beschäftigt er sich mit den Themen Politik Kirchenwesen und soziale
Fragen.