Woran erinnern wir uns? Was fällt dem Vergessen zum Opfer? Das Thema Erinnern Gedenken
Vergessen hat in den letzten Jahren grosse Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Gesellschaft
erfahren ist aber aus der Sicht der Judaistik noch wenig bearbeitet worden. In diesem Buch
wird die Frage nach dem Umgang mit Geschichte und Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven
beleuchtet welche für die jüdischen Studien interessant sind. Welchen Zugang bietet der
methodische Schlüssel des Erinnerns zum Alten Testament des Christentums und zur Hebräischen
Bibel des Judentums? Wie wirkt und was bewirkt Erinnerung in der frühjüdischen Zeit? Welche
Funktion hat das Vergessen in der rabbinischen Literatur? Welches Gewicht welchen Wert haben
Erinnern und Gedenken nach der Shoah? Kann die deutsch-jüdische Literatur als
Überlebensstrategie gedeutet werden? Wie gehen Länder wie Italien oder die Schweiz mit der
eigenen Geschichte der Jahre 1933-1945 um? Welche Rolle spielt das Gedächtnis in der
jüdisch-maghrebinischen Literatur? Die Diskussion dieser Fragen erzeugt ein Kaleidoskop von
Einsichten und Erkenntnissen die eine der zentralen Debatten in Wissenschaft und Politik der
letzten Jahre in ihrer Vielschichtigkeit beleuchten. Das Judentum erweist sich dabei als
Erinnerungsethik und Gedächtniskultur par excellence.