Die deutsche Dichtung die Malerei und die Musik der Romantik nehmen den Wald mit einer
Vehemenz und Breite in Besitz wie nie zuvor. War er bereits in Mythos und Märchen ein
Durchgangstor zum Raum vor aller Zeit (Paradies oder Totenreich) auch ein Ort der Erleuchtung
oder Verirrung so wird er nun zu einer Metapher des Seins. Naturpoetisch und oder religiös
aufgeladen dient er einem künstlerischen Initiationskonzept. Das poetische Programm suggeriert
Erlösung doch wozu und wohin? Wird es das schlafende «Lied in den Dingen» in der unberührten
(idyllischen oder dämonisch-magischen) Waldes- und Seelenlandschaft zum Klingen bringen? Die
Folgen seiner Apotheose zeigen sich im 20. Jahrhundert in welchem der Wald instrumentalisiert
wird: ethnisch funktionell pragmatisch. Der Wald scheint entzaubert und tot. Doch die
Sehnsucht nach einem «weiten Land» der Seele bleibt denn - «Wer möchte leben ohne den Trost
der Bäume»? Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen - Musik- Literatur- und
Kunstwissenschaften Volkskunde Theologie Biomechanik Pflanzenökologie Filmwissenschaft -
werden flankiert von Diskussionen und Betrachtungen zu Musik Film und Bildender Kunst. Eine
große Bereicherung bilden die Wald-Gedichte von Reiner Kunze und die Vielzahl an Reproduktionen
(Gemälde Zeichnungen Radierungen Computergrafik und Fotos) aus dem Schaffen von Gerhard
Richter Caspar David Friedrich Christa Näher Baldwin Zettl Jürgen Czaschka Sascha
Kürschner Anke Dziewulski Thomas Schmid Georg Thumbach u.v.a.