Der Gotthard-Strassentunnel war ein Kind der Autobahneuphorie. Eröffnet wurde er allerdings zu
einer Zeit als man die ungebremste Zunahme des Strassenverkehrs bereits kritisch sah. 1994
nahm die Schweizer Stimmbevölkerung die Alpeninitiative an die den Schwerverkehr am Gotthard
begrenzen sollte. Im Gegensatz zu den zwei Eisenbahntunnels sind die Entstehung und der Bau des
Strassentunnels nie umfassend gewürdigt worden. Alexander Grass holt dies vierzig Jahre nach
der Eröffnung nach. Er recherchierte dafür in Archiven von Bund Kantonen und Unternehmen aber
auch in jenen der SUVA der SBB und der Gewerkschaften. Themen sind etwa der 45 Jahre dauernde
Planungsprozess voller Utopien und Kontroversen die Technik die Kostenkrisen während des Baus
die Arbeitsbedingungen der Mineure sowie die SBB die ihre Cashcow am Gotthard verloren hat.
Zuletzt beschreibt das Buch die kulturelle Debatte die den Tunnelbau begleitete und den
politischen Prozess zur zweiten Röhre deren Bau 2021 in Angriff genommen wird.