Sie komponierte und musizierte ihr ganzes Leben lang durfte ihre Begabung aber nicht zum Beruf
machen. Martha von Castelberg (1892-1971) war die Tochter des Zürcher Bankiers Eduard von
Orelli der als Protestant zum Katholizismus konvertierte um Beatrix von Reding heiraten zu
können. Martha wurde streng katholisch erzogen sie war eine gute Reiterin lernte mehrere
Sprachen und spielte hervorragend Violine. Der Musik galt ihre Leidenschaft sie brachte sich
autodidaktisch das Klavierspiel und damit auch das Komponieren bei. Im Austausch mit
bedeutenden Zürcher Musikerpersönlichkeiten entwickelte sie ihren Stil weiter ihre Motetten
und geistlichen Lieder sind klanglich suggestiv. Als Gattin von Victor von Castelberg dem
Direktor der Schweizerischen Rückversicherung kümmerte sie sich zudem um die künstlerische
Erziehung ihrer Söhne Carlo und Guido von Castelberg welche bedeutende ehrenamtliche
Exponenten der Zürcher Kulturszene wurden. Im Nachlass der Familie von Castelberg haben Sibylle
Ehrismann und Verena Naegele dem Leben und Werk dieser interessanten Schattenfigur nachgespürt.