Was kam in wohlhabenden Häusern im barocken Zürich auf die Teller? 1699 hielt die Bürgersfrau
Anna Margaretha Kitt 470 Rezepte handschriftlich fest. Dieses Manuskript ein rares Dokument
der damaligen Alltags- und Kochkultur befindet sich in der Zentralbibliothek Zürich. Es zeigt
eine reiche Auswahl von mit Ingwer Muskatnuss Safran oder Nelken gewürzten Fleisch- und
Fischgerichten Pasteten Obst und eingemachtem Gemüse.Die von der Historikerin Mira Imhof
erstellte Transkription befindet sich im Anhang des Buches und legt den historischen Schatz
frei. Die Herausgeberinnen haben 45 Rezepte aus heutiger Sicht nachgekocht und ordnen in
verschiedenen Texten die damalige Kochkultur ein. Der abwechslungsreiche Rezeptteil reicht von
den «gebachen Kalberlebern mit einer sauren Brühen» über «rüeblinkügelin» bis zur köstlichen
«apfeldurten». Eine einmalige Entdeckungsreise in die üppige und stellenweise kuriose Kulinarik
des Barock.