Im Jahr 2013 erschien ein Buch über das Knabenheim «Auf der Grube» in Niederwangen im Kanton
Bern. Es war den Betroffenen gewidmet den Knaben die seit 1825 lange und leidvolle Jahre in
dieser Institution zugebracht hatten. Das erste Buch musste 2017 nach der Klage eines
ehemaligen Heimleiters aus dem Verkauf genommen werden und wurde schliesslich eingestampft was
in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stiess. Auch bei den Betroffenen löste dies Einspruch
aus - und den Wunsch selbst aktiv zu werden. In einem partizipativen Prozess entstand ein
neues «Gruebe»-Buch nicht als Kopie des ersten sondern mit einem neuen Konzept. Im Zentrum
stehen die Lebensgeschichten von Buben und Jugendlichen die seit den 1960er-Jahren in das
Knabenheim «Auf der Grube» eingewiesen worden sind. Die Porträts werden eingebettet in die
Schweizer Heimgeschichte in den Wandel der sozialpädagogischen Ansätze und in den Kontext der
Forschung über fürsorgerische Zwangsmassnahmen in der Schweiz des 20. Jahrhunderts.