Daniela Kuhn durfte ihre 84-jährige Mutter während des Lockdowns im Heim nicht besuchen. Sie
wollte wissen wie andere die Zeit des Ein- und Ausgesperrtseins erlebt haben. Was passiert
wenn mündige Personen ungefragt in einer Weise geschützt werden die ihrem Alltag das nimmt
was ihn lebenswert macht? 17 Heimbewohner und Angehörige gaben ihr Antwort: die ehemalige
Pflegefachfrau die im Altersheim denunziert wurde nachdem sie ausserhalb der erlaubten Zone
beim Giessen des Ginkgo-Bäumchens ertappt wurde der im Altersheim im Maggiatal eingesperrte
ehemalige Wirt der gerne wieder seinen beiden freiwilligen Jobs nachgehen würde die Tochter
die verzweifelte weil ihre demente Mutter am Telefon immer wieder zu ihr sagte: «Ich bin so
allein!» Das Buch bietet Leserinnen und Lesern die Ähnliches erlebt haben eine Art Echo in
dem sie Aspekte ihrer eigenen Geschichte wiederfinden. Es verweist auf personelle und somit
auch finanzielle Missstände in der Langzeitpflege. Es zeigt wie dringend es ist sich um
Lösungen zu bemühen damit Menschen in Heimen künftig selbst entscheiden können ob sie ein
gewisses Risiko der kompletten Isolation vorziehen. Auch Leserinnen und Lesern die keine
ähnlichen Erfahrungen gemacht haben wird anhand der persönlichen Geschichten bewusst dass
sich ein generelles Ausgeh- und Besuchsverbot in Heimen nicht wiederholen darf. Prof. Dr.
Franziska Sprecher Staats- und Gesundheitsrechtlerin an der Universität Bern erläutert in
einem Beitrag warum die rigorosen Massnahmen aus rechtlicher Sicht fragwürdig sind.