Von den über 200 000 Menschen die in der Schweiz Reinigungsarbeiten verrichten sind die
meisten Migrantinnen und Migranten. Oft nehmen wir sie nicht wahr sondern stellen höchstens
fest dass unsere Büros am nächsten Morgen wieder sauber die Restauranttoiletten geputzt sind
oder im Spital alles frisch desinfiziert wurde. Falls jemand unsere Wohnung putzt kennen wir
sie oder ihn zwar persönlich doch oft nicht viel persönlicher. Mit ihren Reportagen
porträtieren Marianne Pletscher und Marc Bachmann neun Personen und ein Ehepaar die in der
Tieflohnbranche der Reinigung tätig sind oder waren - permanent unter Druck die gesetzlichen
Integrationsanforderungen zu erfüllen keine Schulden anzuhäufen und möglichst keine
Sozialhilfe zu beziehen. Dragica Rajcic Holzner erzählt zudem in einem poetischen Text aus
ihrem Leben als einstige Putzfrau in dem jeden Tag alles immer wieder schmutzig und ihr
Schreiben nur als «Unterbruch des Putzens» möglich war. Wer sich auf dieses Buch einlässt
erhält nicht einfach eine statistisch richtige Antwort auf die Frage wer die Schweiz putzt
sondern begegnet geflüchteten und immigrierten Menschen mit überwältigenden Erfahrungsschätzen
Schicksalen und Stolz.