Regina Lampert erlebt als «Schwabengängerin» und Dienstbotin das dörfliche Schnifis die
bittere Realität auf einem Gut in Oberschwaben und die städtische Betriebsamkeit im
kleinbürgerlichen Feldkirch. Mit unvergleichlicher Fabulierlust und Beobachtungsgabe und der
Fähigkeit Stimmungen wiederzugeben beschreibt sie die Freuden und Leiden des Alltags in einer
sich rasch modernisierenden Gesellschaft. Ein dichter Text in einem eigenwilligen und
authentischen Duktus und mit bestechenden erzählerischen Qualitäten eine
Entwicklungsgeschichte aus dem kleinbäuerlichen Milieu. Lamperts Memoiren sind ein frühes und
eindrückliches Zeugnis aus dem Leben der sogenannten «Schwabenkinder»: Bergbauernkinder aus
Vorarlberg Tirol der Schweiz und Liechtenstein die bis ins frühe 20. Jahrhundert aufgrund
der Armut ihrer Familien alljährlich im Frühjahr durch die Alpen zu den «Kindermärkten» in
Oberschwaben zogen um dort als Saisonarbeitskräfte an Bauern vermittelt zu werden.