Auch nach dem Erscheinen seiner «Poésie complète» im Jahr 2000 hat Georges Haldas weiter
Gedichte verfasst in Notizbüchern festgehalten oder fast vollständig erblindet seiner
Lebensgefährtin diktiert. Acht Jahre nach seinem Tod sind sie unter dem Titel «Poèmes du
veilleur» (Gedichte des Wachenden) erschienen.Es sind Gedichte die sich mit dem Alter dem
Abschiednehmen und dem Tod auseinandersetzen. Der Rückblick auf ein reiches Leben verbindet
sich mit dem Ausblick auf ein ungewisses Danach das der Autor so lange wie möglich
hinauszögern möchte. Manchmal beunruhigt aber meist heiter ist dieser Ausblick durchzogen von
Erinnerungen etwa an das lichtvolle Griechenland seiner Kindheit: kurze eindrückliche
Gedichte meist in Sechssilbern abgefasst die nun sein lyrisches Werk mit ihrer Kunst der
Konzentration und Knappheit bei gleichzeitigem Bilderreichtum krönen.Aus den rund dreihundert
Gedichten hat Christoph Ferber die siebzig besten und einprägsamsten ausgewählt.