Von Werner Bischof (1916-1954) kennt man vor allem seine eindrücklichen Schwarzweiss-
Fotografien. Sie stammen mehrheitlich von seinen Einsätzen als Reporter im Europa der
Nachkriegszeit und im Indochinakrieg 1946-1954 sowie von Reisen durch den Fernen Osten und
Südamerika wo er bei einem Unfall ums Leben kam. Weniger bekannt sind dagegen Bischofs
Farbaufnahmen die er in den ersten Jahren nach Abschluss seiner Ausbildung an der Zürcher
Kunstgewerbeschule geschaffen hat - einerseits in seinem Studio für Mode- und Reklamefotografie
aber auch Reportagen von Schauplätzen im kriegsversehrten Europa. Realisiert hat Bischof die
Fotos im Auftrag des Zürcher Verlages Conzett & Huber der ihm dafür eine Devin
Tri-Color-Kamera zur Verfügung stellte die jede Aufnahme auf drei mit Farbfiltern versehenen
Glasplatten abbildete. Rund 200 dieser Farb-Negative aus dem Nachlass sind für dieses Buch
erstmals restauriert und neu aufbereitet worden. Faszinierend ist der reich illustrierte Band
nicht allein aus fotohistorischer Sicht: Bereits diese frühen Farbfotografien lassen Werner
Bischofs feinfühlige Ästhetik erkennen die das gesamte Schaffen des Zürcher Magnum-Fotografen
prägt. Die Abbildungen werden ergänzt durch Texte von Clara Bouveresse französische
Fotografie-Historikerin von Peter Pfrunder Direktor der Fotostiftung Schweiz in Winterthur
sowie von Luc Debraine Direktor des Schweizer Kameramuseums in Vevey.