Die Frage nach dem Menschen ist in der philosophischen Tradition als Frage nach dem
menschlichen Geist formuliert worden. Oswald Schwemmer nimmt diese Frage auf und rückt sie in
eine kulturphilosophische Perspektive. Der Geist verbleit dann nicht mehr in einem idealen
Reich reiner Gedanken sondern wird zu einer historisch-kulturellen Realität die sich in den
vielfältogen Gestaltungen symbolischer Repräsentationen materialisiert. Die kulturellen
Symbolismen sind in dieser Sicht nicht nur die äußeren Instrumente der geistigen Artikulation
sondern prägen unser geistiges Leben auch in seinem Innersten - bis hin zur Innerlichkeit
unseres Selstbewusstseins und unserer Subjektivität. Das Verständnis des Menschen in dierser
seiner kulturellen Existenz eröffnet eine Perspektive in der traditionelle Gegensätze in
fruchtbare Spannung umgewandelt werden können. So lässt sich die Kontroverse zwischen einem
natur- und einem geisteswissenschaftlichen Denken in das Programm einer interdisziplinären
Untersuchung umformen die sowohl die neuronalen Prozesse als auch die symbolischen Strukturen
als Medien unserer geistigen Leistungen ansieht.