Die Einsicht daß Heroenkulte als zeitlich bedingtes Phänomen aufgefaßt werden müssen nicht
als zeitloses Faktum der griechischen Religion ist der Horizont vor dem D. Boehringer seine
Untersuchung durchgeführt hat. Da insbesondere für die geometrische und die archaische Epoche
kaum Schriftquellen zum Thema vorliegen hat der Autor das gesamte archäologische Fundmaterial
von Heroenkulten - vor allem aus mykenischen Gräbern - als Grundlage seiner Interpretation
erfaßt. In deren Mittelpunkt steht die gemeinschaftsstiftende Funktion der Heroenkulte für
verschiedene Gruppen der Gesellschaft. D. Boehringer versucht aus dem Charakter der
archäologischen Funde auf die jeweiligen Kultgruppen zu schließen. Deren Auftauchen und
Verschwinden interpretiert er im Rahmen der gesellschaftlichen Organisation - des
Staatswerdungsprozesses - in dieser für die Geschichte der Griechen wichtigen prägenden Zeit.