Die St. Georgener Predigten gehören zu den drei wichtigsten Predigtsammlungen des 13.
Jahrhunderts. Sie wurden wohl im zweiten Viertel des Jahrhunderts im Oberrheingebiet als
Lesepredigtsammlung für weibliche Klosterangehörige in zisterziensisch geprägtem Milieu
zusammengestellt. In den 40 Predigten werden oft geprägt durch Bernhard von Clairvaux
theologisch anspruchsvolle Themen behandelt hinzu treten Hinweise zum Klosterleben. Durch
inhaltliche und formale Vielfalt und theologisches Niveau hebt sich die nicht auf lateinischen
Vorlagen beruhende Sammlung deutlich von anderen volkssprachlichen Predigtsammlungen dieser
Zeit ab. Ihre umfangreiche Wirkungsgeschichte im gesamten deutschen und niederländischen
Sprachraum lässt sich an 29 Corpushandschriften und breiter Einzelüberlieferung ablesen und
reicht bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Als Leithandschrift dient der Neuedition die sich
auf die hochdeutsche Überlieferung konzentriert die älteste Handschrift G (Cod. St. Georgen 36
Karlsruhe Badische Landesbibl. - letztes Viertel 13. Jh.). Regesten führen in die Predigten
ein Apparate repräsentieren die beiden frühen Fassungen x und y führen Quellenbelege an und
geben Verständnishilfen.