Die lange Reihe der Forschungen zu Text-Bild-Relationen in mittelalterlicher Dichtung wird in
diesem Sammelband um stärker thematisch und poetologisch ausgerichtete Aspekte ergänzt: Zum
einen wird Visuelles wenn es als Gegenstand der Texte in den philologischen Blick gerät in
seiner sinnstiftenden Funktion für Einzeltexte ausgedeutet dabei lassen sich bestimmte
literarische Visualisierungsoptionen profilieren. Zum anderen werden Vorschläge zu einer Poetik
des Visuellen formuliert die der mittelalterlichen Literatur in spezifischer Weise
eingeschrieben ist. Die Beiträge untersuchen das Spannungsfeld von Visualisierung und
Wahrnehmung sowohl an höfischen Dichtungen als auch an religiösen Texten und machen so ein
breites Panorama mittelalterlicher Literatur in ihrem Potential Sehen zu inszenieren
sichtbar. Der Band versammelt Vorträge die im Rahmen des 21. Anglo-German Colloquiums in
London im Jahre 2009 gehalten wurden.