Die Diskurslinguistik deren Thema die sprachliche Konstitution gesellschaftlichen Wissens ist
hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten als innovative und produktive Disziplin der
Linguistik etabliert. Nach der Sicherung ihrer theoretischen Grundlagen steht sie nun vor neuen
Herausforderungen zu denen die Klärung der Frage nach ihrem möglichen Beitrag zur Angewandten
Linguistik zählt. Auf sie gibt dieser Band Antworten: Einige der Beiträge befassen sich mit
zentralen methodischen und methodologischen Problemen wie der Berücksichtigung der
Multimodalität von Diskursrealisationen oder dem Spannungsverhältnis zwischen den Grenzen des
Diskurses und dem Handlungsspielraum der Akteure. Andere Beiträge bieten Beispielanalyen aus
der Angewandten Diskurslinguistik etwa zu markanten Schlüsselwörtern aktueller Diskurse wie
dem zur Stammzellforschung oder zum diachronen Wandel relevanter Topoi. Carmen Spiegel ist
Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
Kersten Sven Roth ist Assistent in der Linguistischen Abteilung des Deutschen Seminars an der
Universität Zürich.