Die Übersicht vereint erstmals 300 weitgehend unbekannte und unveröffentlichte Quellendokumente
zur Entwicklung der preußischen Denkmalpflege und Restaurierungspraxis in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts. Der Schutz und die Pflege der vaterländischen Denkmäler existierte als
Aufgabe des preussischen Staates bis 1815 nicht und wurde erst im Verlaufe des 19. Jahrhunderts
institutionalisiert. Diverse Quellen belegen die frühe Entwicklung seit dem Wiener Kongress
der Neuordnung der preußischen Provinzen sowie dem Einsatz Schinkels für die vaterländischen
Altertümer. Herausragende Ereignisse waren Schinkels Aufruf im Memorandum 1815 die erstmalige
Installierung eines Konservators der Kunstdenkmäler Preußens 1843 sowie die Schaffung der
Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler 1853. Topografisch erfolgt
die Beschränkung auf die Provinzen Brandenburg Rheinland und Sachsen. Die Auswahl konzentriert
sich auf bedeutende institutionelle Vorgänge und Schlüsselprojekte und zeichnet die Entwicklung
der Denkmalpflege als ein eigenständiges Gebiet innerhalb des Bauwesens und derjenigen
organisatorischen Aufgaben nach die an den Staat herangetragen von ihm begründet gefördert
oder zurückgedrängt wurden. Dies wird anhand von Kabinettsorders und Gnadengeschenken der
Könige Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV. von Verfügungen der Ministerien unter
denen die Denkmalpflege ressortierte und anhand von Gutachten Schinkels und der
Oberbaudeputation als höchstem Fachgremium der preußischen Bauverwaltung verdeutlicht.
Einbezogen wurden Initiativen der Provinzialbauverwaltungen Bau- und Reiseberichte von
renommierten Bauinspektoren sowie Gutachten und Stellungnahmen des Konservator der
Kunstdenkmäler Ferdinand von Quast die die Fortschritte und Hemmnisse auf dem Gebiet von
Denkmalschutz und Wiederherstellung von wertvollen Baudenkmälern bis um 1860 belegen. Dadurch
werden die von den historischen Zäsuren abweichenden Entwicklungsschritte der Denkmalpflege
herausgearbeitet die sich in den Jahren um 1840 43 1848 50 und um 1858 60 abzeichneten.