Unterschiedliche Kommunikationsformen im Internet haben zu einer Erweiterung des
Variationsspektrums in der Schriftlichkeit geführt. Die Studie beschreibt Entwicklungstendenzen
informeller Schriftlichkeit die als schriftsprachliche Innovationen erklärt werden - und nicht
wie bisher oft üblich als sogenannte konzeptionelle Mündlichkeit. Dabei wird für ein Konzept
von Dialogizität argumentiert das schriftliche Texte einbezieht. Ein Korpus aus
Chatprotokollen und Online-Forumsdiskussionen wird sowohl quantitativ hinsichtlich der
syntaktischen Variation im Modalverbgebrauch analysiert als auch qualitativ beschrieben um die
Akteurs-Perspektive einzubeziehen. Die Formen digitaler Schriftlichkeit ermöglichen so bisher
nicht erwartbare dialogische Strukturen in der Schriftlichkeit wodurch innovativer
Sprachgebrauch bei entsprechender Stilpräferenz wahrscheinlicher wird. Mediale Spezifika und
sozio-kultureller Kontext beeinflussen den Sprachgebrauch gleichzeitig treiben die Akteure
sprachliche Differenzierung auch zur eigenen sozialstilistischen Inszenierung voran. Georg
Albert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik Sprachwissenschaft der
Universität Koblenz-Landau.