Wolfgang Hilbigs bekanntester Roman erzählt die Geschichte eines Schriftstellers der vom
Ministerium für Staatssicherheit der DDR erpresst wird und einen Auftrag annimmt: Unter dem
Decknamen »Cambert« soll er in Berlin einen mysteriösen Autor beschatten der
»feindlich-negativer Ziele« verdächtigt wird. Doch der Auftrag der ihn zu unheimlichen
Expeditionen durch Kellergewölbe und zur Teilnahme an langwierigen Szene-Lesungen zwingt
erweist sich als sinnlos und zutiefst bedrohlich. Bald verschwimmen ihm das eigene Schreiben
und das Verfassen der Spitzelberichte so sehr dass seine Identität sich auflöst und Ich zu
»Ich« wird. Geschrieben in den ersten Jahren nach der Maueröffnung besticht Hilbigs Roman über
die letzten Jahre der DDR gleichermaßen durch fesselnde Handlung atmosphärische Dichte
grotesken Humor philosophische Reflexion und gesellschaftspolitische Analyse. Ein Nachwort von
Clemens Meyer ergänzt den Band der Werkausgabe.