Was bedeutet der Tod des Vaters für das Leben? Wer war dieser Vater? Wer bin ich? Der Sohn
sitzt in einer Zelle und schreibt um sein Leben. Sein Leben das ist der Roman »Schattenfroh«.
Nichts kann ihn retten auch das eigene Erzählen nicht. Und doch muss genau davon erzählt
werden: dass der Vater tot das Ich unrettbar und die Heilsgeschichte eine gewaltige Lüge ist.
Wer »Schattenfroh« liest der liest Gott und den Teufel der liest die Liebe und den Tod die
Einsamkeit und den Schmerz und die Toten des Luftangriffs auf Düren am 16. November 1944 der
liest Tinte und Weißraum der liest die Schrift. »Schattenfroh« ist ein Roman und die Welt und
das Leben. Tausend verzweifelte Seiten die die Frage nicht beantworten ob das Leben reparabel
ist und uns das Erzählen heilen kann. Tausend manische Seiten des unmöglichen Abschieds vom
Vater: so hermetisch wie kraftvoll monumental und überwältigend.