»Es ist eine hervorragende Arbeit redlich positiv und reich« urteilte S. Fischers Lektor
Moritz Heimann nach der Lektüre des Manuskripts über Thomas Manns ersten Roman seinen wohl am
meisten gelesenen am meisten verbreiteten. 'Verfall einer Familie' - sein Untertitel scheint
ihn einzureihen in eine bestimmte Gattung aber »der Zug zum Satirischen und Grottesken« der
darin steckt hebt ihn zugleich davon ab gibt ihm einen eigenen Charakter eigene Wirkung bis
in die Gegenwart. Thomas Mann erzählt nur wenig verschlüsselt die Geschichte seiner Familie und
ihrer Stellung in der Vaterstadt Lübeck soweit er sie nachvollziehen in Einzelheiten
überblicken konnte ja sogar noch miterlebt hat. Verwandte Honoratioren und markante
Persönlichkeiten seiner Jugend werden integriert. Den meisten Raum nimmt das Leben Thomas
Buddenbrooks ein - »ein modernes Heldenleben« sein Sohn Hanno wird einen langen Strich unter
die Genealogie der Familie setzen und sich rechtfertigen mit den Worten: »Ich glaubte ... ich
glaubte ... es käme nichts mehr ...« In den mehr als hundert Jahren seit seinem ersten
Erscheinen hat der Roman unzählige Menschen in seinen Bann gezogen und hat bis heute nichts an
Charme und Aktualität eingebüßt.