Anselm Kiefer - Ein Meister aus Deutschland? Der Bibliothekar ja Prophet des Bleis? Oder ein
Freund der Leichtigkeit des Klatschmohns und der Rosen? Maler und Bildhauer der Barbarei?
Missionar der Vergänglichkeit? Admiral bleierner Flotten und Geschwader? Reisender durch alle
Welten? ... Ach mit wie vielen Namen hat man diesen Mann aus dem badischen Donaueschingen in
den Jahren seines wachsenden Ruhmes seines Weltruhms schließlich schon bedacht mit wie
vielen Ehrungen Schmähungen und immer neuen Namen ... Christoph Ransmayr ist im Spätsommer des
Jahres 2000 und im folgenden Frühjahr einer Einladung Kiefers gefolgt und hat ihn auf La
Ribaute einer zur Bastion und gläsernen Kolonie der Kunst umgestalteten stillgelegten
Seidenfabrik im Süden Frankreichs besucht. Ransmayr hat auf La Ribaute viele von den alten
Namen wiederentdeckt vergessene längst abgelegte - und auf einem nächtlichen Spaziergang mit
Kiefer einen neuen gefunden: Der Ungeborene.